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Kategorie: Badminton

Nach dem Auftaktsieg der 1. Mannschaft der TuS Schwanheim Ende September stand nun das erste Doppelspielwochenende auf dem Terminkalender. Am Samstag fuhr man nach Neuhofen, hinter Mannheim und traf dort auf den Mitaufsteiger und direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt in der Regionalliga der Gruppe Mitte. Aufgrund des späten Spielbeginns um 19 Uhr bei einer typischen Spieldauer von 3 Stunden fanden nicht viele Schwanheimer Fans den Weg in die gegnerische Halle und so musste die Schwanheimer Truppe sich diesmal gegenseitig motivieren und anfeuern. Das taten sie auch mit viel Engagement.

„Aber irgendwie lief am Samstag wenig für uns, die Halle war sehr niedrig, die Schiedsrichter trafen die eine oder andere merkwürdige Entscheidung, einige Spieler sind gesundheitlich ein bisschen angeschlagen und letztlich muss man ehrlich zugeben, dass wir einfach nicht unsere beste Leistung abrufen konnten. Die Gegner haben sehr gut gespielt“ zieht Mannschaftskapitän Jens Kamburg sein Resümee zur knappen 3:5 Niederlage. „Schade, dass wir das Spiel nicht gewinnen konnten, aber so ist halt der Sport, da darf man den Kopf nicht in den Sand stecken, abhaken und auf das nächste Spiel am Sonntag konzentrieren, das war nun die Aufgabe“ ergänzt der 23jährige. Immerhin sorgten Robert Georg und Daniel Schmidt im 1. HD, Theresa Isenberg im DE und Sven Kamburg im 3. HE mit ihren Siegen dafür, dass 3 Spiele für die Schwanheimer gut geschrieben werden konnten, bekannter Maßen kann jedes gewonnene Spiel und jeder geholte Punkt am Ende der Saison noch von Bedeutung sein.

Am frühen Sonntagnachmittag war die Schwanheimer Halle zum ersten Heimspiel des Teams gegen den TV Dieburg-Groß-Zimmern proppen voll. Wie immer standen Kaffee, Kuchen und auch kalte Getränke für Fans, Gäste und Spieler bereit. Wie in der Regionalliga gefordert wurde das Spiel von 2 Schiedsrichtern geleitet, für viele Fans waren die beiden Schiedsrichterstühle mit den „Offiziellen“ in grünen Pullis ein noch ungewohnter Anblick. Mit Pflanzen und Sponsorenbannern geschmückt, Stuhlreihen auf beiden Seiten der 2 Spielfelder, machte unsere „altehrwürdige“ Schwanheimer Turnhalle einen sehr guten Eindruck.
Es entwickelte sich ein äußerst spannendes und ausgesprochen faires Spiel. Viele der Spieler kennen sich schon seit ihrer Jugendzeit, haben nicht nur gegeneinander sondern auf der einen oder anderen Jugend-Rangliste auch schon zusammen gespielt.
Gestartet wurde mit dem 1. Herrendoppel und dem Damendoppel. Robert Georg und Daniel Schmidt gelang es mit ihrer Erfahrung und viel Spielwitz die Gegner in Schach zu halten. Auch wenn Demtröder/Kaltenmeier immer wieder kurzzeitig den Anschluss fanden, gewannen die Schwanheimer am Ende verdient und mit 21:17, 21:17 sicher das Spiel.
Auch die beiden Küken Theresa Isenberg und Sophie Kister holten ihr Doppel in zwei Sätzen zu 15 und zu 16 nach Hause. Dabei zeigten sie sowohl im Angriff als auch bei den „damentypischen“ langen Ballwechseln ein ausgesprochen sicheres, selbstbewusstes Spiel und ergänzten sich, angefeuert von applausfreudigen Fans, sehr gut.
Das Zusammenspiel war es dann auch, das bei Jens Kamburg und Tim Freymark im zweiten Herrendoppel den Ausschlag gab, als sie das dritte Spiel für Schwanheim zu 14 und zu 18 auf der Habenseite verbuchten. Insbesondere die Smashstärke von Jens und die gute Vorbereitung von Tim sorgten für den notwendigen Druck und das Tempo im Spiel, die letztlich den Sieg einbrachten.
Im ersten Herreneinzel musste Robert gegen den jungen „Zocker“ Demtröder sein komplettes Spielrepertoire zum Einsatz bringen. Während er den ersten Satz noch 21:16  für sich verbuchte, gewann Demtröder den zweiten Satz ebenfalls zu 16. Hier war dann auch gutes Coaching gefragt, insbesondere war der Hinweis auf die fehlende Länge der Bälle in den Rückraum sicher hilfreich. Im dritten Satz stellte Robert sein Spiel ein wenig um, neben der nun wieder vorhandenen Länge nahm er auch ein um das andere Mal mit extrem hoch gespielten „Clears“ (hoch und weit geschlagener Ball) Tempo aus dem Spiel, was Demtröder sichtlich nicht behagte. Mit 21:11 konnte Robert den dritten Satz und damit das vierte Spiel für Schwanheim verbuchen. Leider mussten die Dieburger das Dameneinzel kampflos abgeben, aus gesundheitlichen Gründen konnte N. Ludwig das Einzel nicht mehr spielen. Wir wünschen gute Besserung. Damit war der Sieg für Schwanheim schon sicher, das 2. und 3. Herreneinzel sowie das Mixed standen aber noch aus.
Im Mixed zeigten Daniel und Caroline Georg ein beeindruckend sicheres und cleveres Spiel. Bei dem 21:12 und 21:15 war der Sieg zu keiner Zeit gefährdet.
Die beiden letzten Herreneinzel wurden fast zeitgleich ausgetragen, für die Zuschauer ausgesprochen kuzrweilig zum Zuschauen und anspruchsvoll zum Anfeuern. Es entwickelten sich auf beiden Feldern äußerst spannende, hart umkämpfte Matches. Sowohl Sven Kamburg, der als Ersatzspieler für seinen nach dem Doppel leicht angeschlagenen Bruder das 2. HE bestritt, als auch Tim zeigten Badminton vom Feinsten. Hier wurde für den Zuschauer aber auch sehr anschaulich vorgeführt, wie unterschiedlich man ein Herreneinzel angehen kann. Während Sven auf schnelles und aggressives Spiel setzte, lieferte Tim sich mit seinem Gegner eher längere Ballwechsel, bei denen beide das Spiel in sämtliche Spielfeldecken ausreizten, versuchten, den Gegner zunächst durch eher geduldiges Spiel in die Defensive zu zwingen, bevor sie mit einem Smash zum Angriff übergingen. Auf beiden Feldern ging der erste Satz aus Schwanheimer Sicht jedoch zu 18 knapp verloren. Im zweiten Satz verstärkte Sven sein druckvolles Spiel, wählte häufig den Smash oder einen schnellen flachen Ball ins Hinterfeld oder auch einen schnellen Drop (Ball aus dem Hinterfeld ins gegnerischer Vorderfeld, möglichst dicht am Netz) mal cross, mal longline gespielt als Lösung für den Punktgewinn. Dieses tendenziell „zerstörerische“ Spiel behagte dem Gegner, dessen Stärken eher im Ausspielen des Gegners über längerer Ballwechsel lagen, nicht und Sven konnte den zweiten und dritten Satz mit 21:15 und 21:17 für sich entscheiden. Auch Tim legte im zweiten Satz einen Zahn zu, spielte druckvoll und variantenreich und gewann mit 21:16. Im dritten Satz war dann aber das Glück auf der Seite des Gegners. Während dieser viele Bälle hart an die Linie aber eben noch im Feld platzieren konnte, gingen bei Tim einige wichtige Bälle leider ganz knapp ins Aus und so stand es dann am Ende 21:15 für den Gegner.

Damit hat TuS Schwanheim 1 das Sonntagsspiel mit 7:1 gewonnen und befindet sich nach 3 Spieltagen von 14 und zwei Siegen auf dem zweiten Tabellenplatz. Das diesjährige Minimalziel „Klassenerhalt“ ist zurzeit also definitiv nicht gefährdet.