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DSC03135Die ersten beiden Spieltage der ersten Mannschaft der TuS 1872 Schwanheim in der 2. Bundesliga standen unter keinem guten Vorzeichen. So hatte sich der erste Herr Bela Arndt zwei Wochen zuvor an der Spielhand verletzt und fiel somit aus. Auch die Saisonvorbereitung der Stammspielerin Sophie Kister war verletzungsbedingt nur sehr kurz. Zum Glück wurde die Mannschaft aber durch die zwei Routiniers Robert Georg und Daniel Benz sehr erfolgreich unterstützt. Komplettiert wurde die Mannschaft auf der Damenseite durch die ehemalige Nationalspielerin Johanna Goliszewski und ihre Doppelpartnerin aus Jugendzeiten Caroline Georg. Bei den Herren liefen an diesem Wochenende neben Daniel und Robert noch Sven Kamburg und Lukas Engel auf.

Nach dem coronabedingten Abbruch der vergangenen Saison 2020/21 dürfen in dieser Saison die Spiele sogar wieder mit Zuschauer*innen stattfinden. Unter Einhaltung der 3-G Regeln darf die TuS Schwanheim 30 Gäste in der Halle begrüßen. Dieses Angebot wurde an diesem Wochenende rege genutzt und an beiden Tagen konnte die Halle entsprechend gefüllt werden. Mit der Unterstützung der Fans vor Ort und nicht nur online im Livestream startete die Saison am Samstag gegen die TuS Geretsried, die sich in dieser Saison noch verstärkt hatte. Da auch unser zweiter Herr Daniel Schmidt erst am Sonntag zur Verfügung stand, wurde die Mannschaft ordentlich umgekrempelt. Bei den Damen wurde Sophie Kister noch geschont, weshalb sie nur das Einzel spielte. Das DD Johanna Goliszewski und Caroline Georg spielte schon in Jugendzeiten gemeinsam Doppel und somit kam es zu einem emotionalen Revival der ehemaligen hessischen Top-Paarung.

Die beiden Schwanheimer Damen spielten auf, als hätten sie seit ihrer Jugend durchgängig gemeinsam auf dem Court gestanden, und zeigten den Fans eine konzentrierte und nahezu fehlerfreie Leistung. Einzig im dritten Satz mussten die Beiden in die Verlängerung, die Caroline dann mit dem letzten Punkt zum 13:11 für Schwanheim entschied. Das parallel laufende HD bot etwas mehr Spannung: Nach aufgeregtem Start und wahrscheinlich auch der mangelnden gemeinsamen Spielpraxis geschuldet, gingen die ersten beiden Sätze knapp an Feibicke/Gnalian. Der dritte Satz war an Spannung kaum zu überbieten, denn erst in der Verlängerung konnten sich die beiden Schwanheimer mit 15:13 in den vierten Satz retten. In den beiden darauffolgenden Sätzen konnten Kamburg/Benz dann ihre ganze Klasse unter Beweis stellen und siegten am Ende souverän in fünf Sätzen. Mit der 2:0 Führung im Rücken erwischten Georg/Engel einen sehr guten Start und gewannen den ersten Satz. Während der zweite Satz noch knapp an Kick/Pal ging, konnten die Sätze drei und vier am Ende ungefährdet gewonnen werden. Dabei ist besonders Roberts Netzspiel hervorzuheben, für das die Gegner kein Gegenmittel finden konnten. Bei Sophie Kisters Einzel kam zu der kurzen Saisonvorbereitung auch noch ein Menge Aufregung, weshalb sie in ihrem Einzel gegen eine stark und sicher aufspielende Gegnerin chancenlos blieb. Das MX Kamburg/Goliszewski holte den Siegpunkt zum 4:1. Lediglich im ersten Satz kam es noch zu Abstimmungsproblemen. Mit zunehmender Dauer fanden die beiden aber ihren Rhythmus, wobei die überragende Johanna Goliszewski der gegnerischen Paarung in den Aufschlagsituationen keine Chance ließ. Nun lag es an den beiden HE, mit einem 6:1 die maximale Ausbeute von drei Punkten nach Schwanheim zu holen. Den Anfang machte Lukas Engel im ersten HE. Lediglich einen Satz lang konnte der Geretsrieder mithalten, bevor er vor dem schnellen und sicheren Spiel von Lukas kapitulieren musste. Daniel Benz erwischte ebenfalls einen guten Start und dominierte die ersten beiden Sätze mit hervorragender Laufarbeit. Nachdem der dritte Satz knapp an Geretsried ging, konnte Benz im vierten Satz seine ganze Erfahrung ausspielen und machte das 6:1 perfekt. Mit einem solch deutlichen Ergebnis hatte niemand im Team gerechnet und das gab Motivation für das Match am darauffolgenden Tag.

Am Sonntag empfing die TuS Schwanheim dann die Reserve der in der ersten Bundesliga aufschlagende TSV Neuhausen-Nymphenburg 1. Durch den Einsatz von Daniel Schmidt wurde die Aufstellung erneut angepasst. Daniel Benz und Sven Kamburg fanden im ersten Doppel während des gesamten Spiels ihren Rhythmus nicht. Benz/Kamburg kamen zu oft beim schnellen Tempo nicht hinterher und verloren am Ende in vier Sätzen. Auch Sophie Kister und Johanna Goliszewski hatten in ihrem DD Probleme gegen die druckvoll und clever spielenden Stankovic/Weigert. Am Ende fehlte auch etwas Glück, als der zweite und dritte Satz jeweils nach tollem Kampf in der Verlängerung verloren gingen. Das zweite HD mit Robert Georg und Lukas Engel konnte an seine Leistung vom Vortag anknüpfen und siegte ungefährdet in drei Sätzen. Bei dem Zwischenstand von 1:2 begannen die Einzel von Daniel Schmidt (1. HE) und Sophie Kister. Bei Sophie Kister konnte schon eine deutliche Leistungssteigerung im Vergleich zum Vortag beobachtet werden, was Vorfreude auf die zukünftigen Spieltage macht. Sie konnte läuferisch gut mit Stankovic mithalten, wobei ihr am Ende des dritten Satzes das Glück fehlte. So gingen die drei Sätze und somit das Spiel an Neuhausen-Nymphenburg. Der Routinier Daniel Schmidt bereitete seinem noch jungen Gegner mit seiner Erfahrung einige Probleme. Trotz couragiertem Auftritt und spektakulären Ballwechseln musste er sein Einzel in drei Sätzen abgeben. Damit stand die erste Saisonniederlage bei dem Spielstand von 1:4 schon fest; aufgrund des Punktsystems in der Badminton-Bundesliga erhält die Mannschaft, die verliert, bei einer 3:4 Niederlage dennoch einen Punkt. Somit blickten die Fans und die Mannschaft gespannt auf die letzten beiden Spiele des Tages: das MX und das zweite HE. Beide Spiele begannen zeitgleich und schnell war klar das Schwanheim beide Matches dominierte. Lukas Engel konnte mit dem Selbstvertrauen aus dem gewonnenen ersten Einzel gegen Geretsried auftreten und gewann dank solider Laufarbeit und sicheren Schlägen auch an diesem Tag souverän in drei Sätzen. Die bundesligaerfahrenen Daniel Benz und Johanna Goliszewski ließen in ihrem Mixed ebenfalls nichts anbrennen und siegten deutlich in drei Sätzen. Damit konnte die TuS Schwanheim zumindest einen Punkt sichern und kann mit breiter Brust die kommenden Spiele angehen.

Nach diesem unter dem Strich erfolgreichen Wochenende mit vier Punkten und Tabellenplatz fünf geht es dann in zwei Wochen auswärts beim BSV Eggenstein-Leopoldshafen und beim BC Offenburg weiter.